Archiv für den Monat: Mai 2018

Gewimmel an der Brustwarze

Wer jetzt gehofft hatte, endlich einmal ordentliche Pornografie in diesem Blog zu entdecken, den muss ich leider enttäuschen. “Brustwarze” ist nämlich nur der Spitzname, den die findigen Tschechen dem neuen Aussichtturm auf dem Hutberg (Pastevní vrch) bei Rosendorf (Růžová) verliehen haben. Der Warzenturm ist erst seit wenigen Wochen offiziell eröffnet, und so bot es sich natürlich an, rund herum eine Tour zu unternehmen. Auf welcher wir obendrein noch an eine romantische Mühle kamen, diverse Aussichten genossen, frisch sanierte Wege goutierten, Kahn fuhren, einen Ranger übersahen und kultig einkehrten. Die Runde ist am Ende mit über 20 Kilometern recht lang geworden, und eine ganze Menge Höhenmeter waren auch dabei. Aber es hat sich gelohnt. Man möge mir folgen.

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Gaststättentest: Zámeček

Um gleich einer möglichen Verwechslung vorzubeugen: hier geht es um das Zámeček (Schlösschen) bei Hohenleipa (Vysoká Lípa). Es gibt in Rennersdorf (Rynartice) noch ein Hotel gleichen Namens. Dieses Hotel kann man guten Gewissens in die Kategorie “gehoben” einsortieren. Das Zámeček, von dem hier zu berichten ist, läuft eher unter der Kategorie – tja, das lesen Sie am besten selbst.

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Gastronomische Neuigkeiten Eine Zeitungsente und eine gute Nachricht

 

Rathewalder Mühle

Zunächst das Federvieh: hatte die Sächsische Zeitung doch gemeldet, die Rathewalder Mühle sei geschlossen. Ist sie aber nicht. Der Redakteur hatte die Meldung, die inzwischen klammheimlich wieder aus dem Onlineauftritt der Zeitung entfernt wurde, einfach von der Webseite der Gaststätte abgeschrieben. Selbige Webseite wurde allerdings seit mehr als einem Jahr nicht mehr gepflegt. Nun ist es Rathewalder Mühle sicher dämlich und fahrlässig, wenn man als Gastronom seinen Internetauftritt derart vernachlässigt. Auch potentielle Gäste schreckt man auf diese Weise ab.
Noch viel dämlicher ist es aber, das Ganze abzuschreiben und in der Zeitung als neue Meldung zu veröffentlichen. Ein simpler Anruf hätte wohl genügt, um die Sache aufzuklären. Recherchieren, lieber SZ-Redakteur, recherchieren ist eine der Grundtugenden eines Journalisten. Und nicht “Im Internet surfen und abtippen”. Eine ganz schwache Leistung. Wegtreten zur Nachschulung!

Und jetzt die gute Nachricht: am 2. Juni öffnet die Bergbaude auf dem Unger nach Jahren des Dornröschenschlafes wieder ihre Pforten. In den letzten Jahren war ja nicht nur die Gaststätte geschlossen, sondern auch das ganze Gelände darum herum abgesperrt. Dadurch waren auch einige historische Wanderverbindungen gekappt worden. Mit diesen misslichen Zuständen dürfte jetzt Schluss sein, und man kann den neuen Pächterin nur die Daumen drücken.
Inwieweit man demnächst auch den Aussichtsturm wieder besteigen kann, war noch nicht in Erfahrung zu bringen. Auf meine entsprechende Anfrage per Mail bekam ich nur die Antwort “Unser Büro ist nicht besetzt”. Das ist wenig professionell, aber im Stress einer nahen Wiedereröffnung verzeihlich.

Update 20.5.2017: Jetzt hab ich doch noch eine nette Mail bekommen: der Turm wird derzeit noch saniert und soll danach so schnell wie möglich wieder öffnen.

Gaststättentest: Hřebenová bouda–Kammbaude

Die Lage der Kammbaude ist nahezu ideal: am Fuße des Hohen Schneebergs gelegen, direkt am Beginn des von den meisten Ausflüglern genutzten bequemen Aufstiegs über die Straße. Obendrein gleich nebenan ein riesiger Parkplatz und gegenüber eine Bushaltestelle. Und wie sieht es mit Speis und Trank aus? Weiterlesen!

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Nochmal: Schwedenfriedhof

Schneeberg-39In meinem vorigen Post hatte ich den versteckten Schwedenfriedhof am Hang des Hohen Schneebergs erwähnt. Nun, die ganze Sache hat mir so recht keine Ruhe gelassen. Waren hier wirklich die Schweden zu Gange? Liegen hier wirklich welche begraben? Hat es hier im 30jährigen Krieg gar eine Schlacht gegeben?

Viele Fragen, aber wenig Antworten. Aber dann bin ich beim Kramen doch fündig geworden. In der Broschüre “Die steinerne Dame” von Petra Nedvědová, erschienen zum 150. Jubiläum des Aussichtturms im Jahre 2014, findet sich eine erhellende Erklärung:

“Laut einer örtlichen Legende handelt es sich wirklich um einen Friedhof aus dem
30jährigem Krieg, dazu von einer Sage über einen versteckten Schatz umsponnen. Die
Wirklichkeit ist aber anders und weniger romantisch. Im Jahre 1926 übersiedelte in den Ortder ehemalige Tetschner Bürgermeister PhMr Franz Luft. Er bewirtschaftete das „Café Luft“,hinter dem Café und seinem Haus liess er einen Waldpark anlegen. Durch diesen führt ein Waldweg bis zum Aussichtsturm. Einer von Luft’s Verwandten fiel im 1.Weltkrieg, im Waldpark wurde ihm ein Grabhügel mit einem Kreuz errichtet. In den Vorstellungen der
Menschen war das aber ein Schwedischer Friedhof.
Franz Luft wurde nach Kriegsende mit seiner Familie evakuiert. Mit 84 Jahren war der
Fussmarsch nach Rosenthal für ihn sehr anstrengend, unterwegs verschwand er, seine
Familie hat ihn nie wieder gefunden.
Viele in der Vergangenheit errichtete Gedenkstellen an verschiedene Begebenheiten sind
nach dem Krieg verschwunden. Ähnlich war es auch mit dem Schwedischen Friedhof, er ist verwildert, verwachsen, die Steine des Grabhügels zerworfen. Aber Herr Petr Zámiš hat auch hier mit seinen Freunden Hand ans Werk gelegt um die Stelle zu erneuern. Sie wurde
gerodet, das Denkmal freigelegt, die Steine befestigt und ein neues Kreuz aufgestellt. Ein
Zeuge der Vergangenheit erlebt also unsere Zeit.”

Aha, also keine Schweden, sondern eine Gedenkstätte für ein Opfer des ersten Weltkrieges. Wieder was gelernt.

Ich ging einmal spazieren… Rund um den Hohen Schneeberg bin ich spaziert

Schneeberg-62Touren rund um den Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) habe ich schon einige beschrieben, beispielsweise hier. Und so will ich hier nicht sinnlos wiederkäuen, sondern nur ein paar Dinge erwähnen, die ich bei der jüngsten Runde gesehen habe. Als da wären:

 

Der Wanderbus der “Steine-Linie”. Dreimal ist er uns an diesem Tag begegnet, dreimal war er komplett leer. Was läuft da schief?

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