Archiv der Kategorie: Tourentipps

Die Bastei mit fünf Abstechern

Region: Basteigebiet, Stadt Wehlen
Dauer: 7,5 Stunden
Entfernung: 23 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1380 Meter
Schwierigkeit: Lang. Viele Höhenmeter. Also anstrengend. Man kann aber einige der Abstecher weglassen, dann wird es entspannter.
Bemerkungen: Einkehr am Steinernen Tisch, am Basteikiosk, direkt an der Bastei (teuer), in Rathen in der Forellenräucherei und in diversen anderen Gaststätten. Kernzone des Nationalparks.

Diese Runde ist dadurch entstanden, dass ich mal schauen wollte, wie weit die Arbeiten an der Basteiaussicht gediehen sind. Obendrein hatte ich gehört, dass die kultige Gastwirtschaft am Steinernen Tisch wieder geöffnet hat. Grund genug, sich mal Richtung Bastei zu begeben. Nun könnte man da einfach ranfahren, sich kurz ins Gewimmel stürzen und sich dann wieder schleichen. Was aber irgendwie sehr unbefriedigend wäre. Also hab ich eine Runde gebastelt, die einige interessante Abstecher und Umwege enthält. Inwieweit man die nachwandert, ist natürlich jedem selbst überlassen. Im Einzelnen besuchen wir: eine Miniortschaft über Treppen, einen Felsturm mit Bruchkante, ein Relief im Sandstein, eine ikonische Aussicht und einen wenig begangen Weg entlang alter Steinbrüche. Und während der Insider jetzt schon genau weiß, wo wir waren, folgt für alle anderen eine Beschreibung im Detail. Mir nach.

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Über den Rosenkamm

Region: Böhmen, zwischen Tetschen (Děčín) und Herrnskretschen (Hřensko)
Dauer: sechs Stunden
Entfernung: 19,5 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1100 Meter
Schwierigkeit: Lang. Die Höhenmeter rechnen sich aber nur aus dem Aufstieg am Anfang und dem Abstieg am Ende. Dazwischen kaum Höhenunterschied. Meist bequeme Waldwege.
Bemerkungen: Streckenwanderung mit ÖPNV. Einkehr nur am Belvedere mit einer Imbissbude. Oder am Ende der Tour in Herrnskretschen.

 

Gar kein Zweifel, diese Tour gehört zu meinen Lieblingsrunden im Böhmischen. Weshalb ich sie auch schon einige Male beschrieben habe. Dennoch lohnt es sich immer wieder. Ich habe diesmal bewusst einen Tourverlauf gewählt, der keine Wege in der “Grauzone” beinhaltet, sondern ganz konform zum Landschaftsschutzgebiet ist. Was auch zur Folge hat, dass die Tour so wohl mit den wenigsten Anstrengungen verbunden sein dürfte. Ein paar Kilometer werden es trotzdem, welche vor allem durch herrliche Aussichten, ein paar historische Betrachtungen und relativ wenige Mitwanderer gekennzeichnet sind. Der geneigte Wandermann / –frau / –diverses möge mir also folgen.

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Rund um Bad Schandau

Region: Gegend um Bad Schandau
Dauer: knapp sechs Stunden
Entfernung: 15,5 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 830 Meter
Schwierigkeit: recht entspannt. Ein Teil des Flößersteiges ist steil, glitschig und mit Ketten gesichert. Die Altendorfer Dorfbachklamm ist schwer zu begehen, es gibt Ausweichrouten (siehe Text). Nicht turnschuhtauglich.
Bemerkungen: Einkehr in Altendorf oder am Zeltplatz Ostrauer Mühle

Das wird eine recht entspannte Tour mit vielen kleineren Höhepunkten rund um Bad Schandau. Wir sehen unter anderem eine Ruine, die schon immer eine war, eine weiten Panoramablick, kleinere Aussichten, einen sehr alten Weg, Passagen mit Ketten, einen eher merkwürdigen Skywalk, hölzerne Villen und einen Reformator. Und wir begegnen leider auch so einigem Unbill, der samt und sonders mit einer Stadt zu tun hat. Aber, und das ist positiv: hier ist wenig los, selbst an Großkampftagen. Also, bitte unauffällig folgen.

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Links und Rechts des Bielatals

Region: Bielatal, linkselbisch
Dauer: sieben Stunden – mit vielen Zick-Zack-Routen und Erkundungen, kann erheblich abgekürzt werden
Entfernung: 11 Kilometer
Höhenmeter (Hoch und Runter): 600 Meter
Schwierigkeit: eher entspannt, es geht dennoch oft hoch und wieder runter
Bemerkungen: Parken am Brausenstein für drei Euro, Einkehr am Kiosk „Dachsensteinbaude“ oder im Gasthaus „Ottomühle“, Imbiss auch in Schweizermühle, für Kinderwagen absolut nicht geeignet

 

Es war Ostern, und es war schönes Wetter. Bei dieser Kombination muss man bestimmte Teile der Sächsischen Schweiz meiden, dieweil man sonst vor lauter Menschen keinen Felsen mehr zu Gesicht bekommt. Also fiel die Wahl auf das Bielatal. Linkselbisch und außerhalb des Nationalparks gelegen sollte es hier ruhiger sein. Was sich dann, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch bewahrheitete. Die Tour ist nicht sonderlich lang, aber es gibt sehr viele kurz-knackige Auf- und Abstiege sowie jede Menge kleine und größere Höhepunkte am Wegesrand. An einigen Stellen sind wir kreuz und quer gelaufen, um noch ein paar versteckte Stellen zu erkunden. Man kann also, wenn man stringenter unterwegs ist, nochmals abkürzen. Genug der Vorrede, laufen wir los.

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Auf dem Forststeig nach Niedergrund Eine feuchte, und dennoch fröhliche Runde

Region: linkselbisches Grenzgebiet Sachsen-Böhmen
Dauer: knapp 9 Stunden
Entfernung: 20 Kilometer
Höhenmeter (Hoch und Runter): 1270 Meter
Schwierigkeit: konditionell nicht ganz ohne, bei Nässe und Schlamm schwer
Bemerkungen: ein Teilstück des Forststeigs wird begangen, sehr ruhige Gegend, kaum Mitwanderer, steile Abstiege auf rutschigem Sandsteinpflaster, Gaststätten in Niedergrund

 

Zunächst sei gesagt: bei trockenem Wetter macht diese Runde sicher Jedermann eine Menge Spaß. Uns aber überraschte ein Wolkenbruch allererster Güte. Danach waren ein Teil der Wege nur noch schlammige Suhlen, und der eine oder andere steile Abstieg über altes Sandsteinpflaster wurde zur Balanceübung. Zudem sind derzeit verschiedene Waldwege durch schwere Technik, mit der die Käferbäume geerntet wurden, böse zerwühlt. Also: am besten noch ein wenig warten, bis die Waldwege wieder besser passierbar sind. Und auf einen Tag spannen, an dem die Regenwahrscheinlichkeit sich Null Prozent annähert. Von unten.

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Von Děčín zum Hohen Schneeberg

Region: Böhmen, Hoher Schneeberg
Dauer: 7 Stunden
Entfernung: 19 Kilometer
Höhenmeter (Hoch und Runter): 1200 Meter
Schwierigkeit: konditionell nicht ganz ohne
Bemerkungen: Streckenwanderung mit ÖPNV, drei kurze Teilstücke auf Asphalt, viele hervorragende Aussichten, Gaststätten in Biela, auf dem Hohen Schneeberg und im Dorf Schneeberg

Auf dieser Runde sehen wir: eine tolle Aussicht gleich zu Anfang, einen wunderbaren und ruhigen Weg mit ganz vielen netten Rastplätzen, ein altes Wasserwerk mitten im Wald, einen großen Dorfteich, eine hohle Gasse, noch mehr Aussichten, einen Schilderwald und eine Bushaltestelle mitten im Wald. Und wir ärgern uns über drei – Gott sei Dank recht kurze Abschnitte – die wir auf Asphalt zurücklegen müssen.

Doch zunächst mal zur allgemeinen Begriffsverwirrung: normalerweise benutze ich ja die deutschen Ortsbezeichnungen, dieweil ich mir da nicht jedes Mal die Finger auf der Suche nach den “Häkchen” brechen muss. Ich hätte also schreiben müssen: von Bodenbach zum Hohen Schneeberg. Aber mit “Bodenbach” weiß der eine oder andere nichts anzufangen, und “Tetschen” wäre falsch. Dieweil es bis 1942 hier zwei Städte gab: Tetschen und Bodenbach. Bis 1945 war es dann die gemeinsame Stadt Tetschen-Bodenbach, welche seitdem tschechisch Děčín heißt. Und weil eben “Děčín” auch auf allen Wegweisern steht, bleibe ich mal dabei.

Auf los geht’s los.

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Goldsteig, Hintergründel und das Reibetöpfel

 

Region: Hintere Sächsische Schweiz, Großer Zschand
Dauer: knapp sechs Stunden
Entfernung: rund 16 Kilometer
Höhenmeter (Hoch und Runter): 1000
Schwierigkeit: mittel
Bemerkungen: Gasthaus nur am Anfang der Runde, keine Aussichtspunkte, Reibetöpfel am Ende stark verwachsen

 

Irgendwie klingt das doch schon mal gut. Neben den drei genannten Orten – wobei der eine leider Anlass zu Sorgenfalten bietet – sehen wir noch eine Grotte, in der es tröpfelt, das Grab eines armen Mordopfers, einen Fels mit einer Miezekatze, einen Kuhstall in klein und eine irgendwie heilige Höhle. Ehe wir loslaufen aber ein Hinweis: mein GPS hat während des Aufenthalts in besagter Höhle einen Amoklauf hingelegt, der Track gleicht hier abstrakter Kunst. Sowohl die Entfernung und erst recht nicht die Höhenmeter kann man ernst nehmen, ich habe also geschätzt. Alle Wege auf dieser Runde gehören in die Kategorie “ausdrücklich erlaubt”, der nationalparkkonforme Wandermann möge mir also getrost folgen. Diesmal.

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Affensteine–mal einsam, mal überlaufen

 

Region: rechtselbisch, Affensteine, Kirnitzschtal
Dauer: gut sieben Stunden mit mehrmals rasten
Entfernung: 17 Kilometer
Höhenmeter (Hoch und Runter): 1210 Meter
Schwierigkeit: etwas anstrengender, aber noch kein Leistungswandern
Bemerkungen: Imbiss auf dem Großen Winterberg, Wirtshäuser am Kuhstall und am Lichtenhainer Wasserfall

 

Derzeit ist die Sächsische Schweiz ja so voll von Touristen, dass man lange grübeln muss, wo es noch stille Ecken geben könnte. Ich denke, mit dieser Runde in den Affensteinen hab ich einen einigermaßen vernünftigen Kompromiss gefunden. Ein paar – sehr volle – gängige Höhepunkte sind dabei. Und auch ein paar sehr ruhige Ecken. Ich habe auch wieder den ÖPNV genutzt, und, man staune, der klappte recht gut. S-Bahn und Bus waren zwar voll, aber nie übervoll. Das funktioniert halt noch bis Ende August, solange meine Dresdner Monatskarte im gesamten Verbundraum gilt. Danach hat der ÖPNV wieder sein altes Problem: er ist zu teuer. Schon mit zwei Mann im Auto reist man dann wieder billiger an als in der Bahn. Parkticket schon eingerechnet. Aber das ist schon ein anderes Thema.

Jetzt also erst einmal auf eine wirklich schöne Runde. Wir sehen: einen Graben, der böse sein will, aber eigentlich schön ist. Eine Hölle, in der es zahm zugeht. Eine herrliche, aber überlaufene Aussicht, die wir alternativ erreichen. Und zu der wir gar eine Alternative finden. Eine weitere wunderbare Aussicht, auf der wir komischerweise allein waren. Einen neuen Imbiss. Eine Ausweichbewegung bei Rangeralarm. Und zu guter Letzt den Kuhstall, der weniger voll war, als befürchtet. Man möge mir folgen.

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