Auf den Spuren eines Wilddiebes–der Jahnslieb

Wussten Sie schon…

…dass es auch in der Sächsischen Schweiz einen Wilddieb gab, der irgendwie zum Volkshelden wurde? Den Karl Stülpner (1762–1841) aus dem Erzgebirge kennt man ja. Aber Carl Gottlieb Diettrich (1825 – 1875) ist außerhalb des Elbsandsteins kaum bekannt. Nur eine kleine Tafel an seinem Geburtshaus in Hinterhermsdorf (Beize) erinnert noch an ihn. Sein Spitzname war Jahnslieb oder kurz Jans (tatsächlich einmal mit „h“ und einmal mit ohne). Bilder von ihm gibt es meines Wissens keine – man belehre mich aber gern eines Besseren.

Geboren wurde er in einer armen Familie. Der Vater, Johann Gottlieb, schlug sich im Sommer als Waldarbeiter, im Winter als Besenbinder, außerdem als Totengräber durch. Es gab acht leibliche Geschwister, dazu hatte Mutter Johanna noch zwei Kinder mit in die Ehe eingebracht.

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Schramm- und Affensteine: einmal quer rüber

 

Region: wie es schon der Name sagt: Schramm- und Affensteine
Dauer: knapp sieben Stunden
Entfernung: 17 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1250 Meter
Schwierigkeit: Etwas anstrengend (konditionell) in den Aufstiegen. Technisch keine besonderen Ansprüche.
Bemerkungen: Streckenwanderung mit ÖPNV. Einkehr unterwegs nur am Imbiss auf dem Großen Winterberg. Und ganz zum Schluss in Schmilka.

 

Dies ist fast schon eine Standardrunde in der abwechslungsreichsten Ecke des Elbsandsteins. Wir sehen einige wirklich tolle Aussichten, benutzen eine recht einfache Stiege, erspähen merkwürdige Bretter im Walde und zahlreiche andere kleine und große Höhepunkte. Dabei bleiben wir fast die ganze Zeit auf gut markierten Wanderwegen. Aber den einen oder anderen kleinen Abstecher gönnen wir uns trotzdem. Damit es nicht langweilig wird. Also, auf geht es.

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Die Bastei mit fünf Abstechern

Region: Basteigebiet, Stadt Wehlen
Dauer: 7,5 Stunden
Entfernung: 23 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1380 Meter
Schwierigkeit: Lang. Viele Höhenmeter. Also anstrengend. Man kann aber einige der Abstecher weglassen, dann wird es entspannter.
Bemerkungen: Einkehr am Steinernen Tisch, am Basteikiosk, direkt an der Bastei (teuer), in Rathen in der Forellenräucherei und in diversen anderen Gaststätten. Kernzone des Nationalparks.

Diese Runde ist dadurch entstanden, dass ich mal schauen wollte, wie weit die Arbeiten an der Basteiaussicht gediehen sind. Obendrein hatte ich gehört, dass die kultige Gastwirtschaft am Steinernen Tisch wieder geöffnet hat. Grund genug, sich mal Richtung Bastei zu begeben. Nun könnte man da einfach ranfahren, sich kurz ins Gewimmel stürzen und sich dann wieder schleichen. Was aber irgendwie sehr unbefriedigend wäre. Also hab ich eine Runde gebastelt, die einige interessante Abstecher und Umwege enthält. Inwieweit man die nachwandert, ist natürlich jedem selbst überlassen. Im Einzelnen besuchen wir: eine Miniortschaft über Treppen, einen Felsturm mit Bruchkante, ein Relief im Sandstein, eine ikonische Aussicht und einen wenig begangen Weg entlang alter Steinbrüche. Und während der Insider jetzt schon genau weiß, wo wir waren, folgt für alle anderen eine Beschreibung im Detail. Mir nach.

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Über den Rosenkamm

Region: Böhmen, zwischen Tetschen (Děčín) und Herrnskretschen (Hřensko)
Dauer: sechs Stunden
Entfernung: 19,5 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 1100 Meter
Schwierigkeit: Lang. Die Höhenmeter rechnen sich aber nur aus dem Aufstieg am Anfang und dem Abstieg am Ende. Dazwischen kaum Höhenunterschied. Meist bequeme Waldwege.
Bemerkungen: Streckenwanderung mit ÖPNV. Einkehr nur am Belvedere mit einer Imbissbude. Oder am Ende der Tour in Herrnskretschen.

 

Gar kein Zweifel, diese Tour gehört zu meinen Lieblingsrunden im Böhmischen. Weshalb ich sie auch schon einige Male beschrieben habe. Dennoch lohnt es sich immer wieder. Ich habe diesmal bewusst einen Tourverlauf gewählt, der keine Wege in der “Grauzone” beinhaltet, sondern ganz konform zum Landschaftsschutzgebiet ist. Was auch zur Folge hat, dass die Tour so wohl mit den wenigsten Anstrengungen verbunden sein dürfte. Ein paar Kilometer werden es trotzdem, welche vor allem durch herrliche Aussichten, ein paar historische Betrachtungen und relativ wenige Mitwanderer gekennzeichnet sind. Der geneigte Wandermann / –frau / –diverses möge mir also folgen.

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Rund um Bad Schandau

Region: Gegend um Bad Schandau
Dauer: knapp sechs Stunden
Entfernung: 15,5 Kilometer
Höhenmeter: (Hoch und Runter): 830 Meter
Schwierigkeit: recht entspannt. Ein Teil des Flößersteiges ist steil, glitschig und mit Ketten gesichert. Die Altendorfer Dorfbachklamm ist schwer zu begehen, es gibt Ausweichrouten (siehe Text). Nicht turnschuhtauglich.
Bemerkungen: Einkehr in Altendorf oder am Zeltplatz Ostrauer Mühle

Das wird eine recht entspannte Tour mit vielen kleineren Höhepunkten rund um Bad Schandau. Wir sehen unter anderem eine Ruine, die schon immer eine war, eine weiten Panoramablick, kleinere Aussichten, einen sehr alten Weg, Passagen mit Ketten, einen eher merkwürdigen Skywalk, hölzerne Villen und einen Reformator. Und wir begegnen leider auch so einigem Unbill, der samt und sonders mit einer Stadt zu tun hat. Aber, und das ist positiv: hier ist wenig los, selbst an Großkampftagen. Also, bitte unauffällig folgen.

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Großbrände durch Totholz?

Im Nationalpark Harz hat es gebrannt. Und zwar richtig. So um die 120 Kameraden von elf Feuerwehren waren im Einsatz. Und die Brockenbahn musste zweitweise ihren Betrieb einstellen. Insgesamt hat es auf einer Fläche von etwa 250 mal 40 Metern gelodert. Zu Denken gab mir ein Bericht über dieses Großfeuer im Stern. In diesem beklagt der Wernigeröder Stadtwehrleiter Marco Söchting den Umgang des Nationalparks mit toten Bäumen, die hier hauptverantwortlich für den Brand waren. Obendrein wären die Löscharbeiten dadurch erschwert worden, dass man nur fußläufig an die Brandstelle heran kam.

Ich fürchte, dieses und Schlimmeres droht uns demnächst auch im Elbsandstein. Dazu ein Beispiel: im Foto sieht man den abgesperrten Eingang in den hinteren Teil des Großen Zschand. Der war natürlich nicht immer abgesperrt, ganz im Gegenteil. Bis zur Gründung des Nationalparks und der Einrichtung einer “Kernzone” durfte man ihn freiweg bewandern. Und noch früher stellte er die Hauptverbindung nach Böhmen dar.

Das Foto ist schon ein paar Jahre alt. Inzwischen sieht es auf dem knappen Kilometer von hier bis zur Grenze so aus, dass die ersten knapp 100 Meter stark versumpft sind, und auf der ganzen Strecke etwa 50 Borkenkäferbäume über dem Weg liegen. Links und rechts davon nochmal Unmengen Totholz.

Über den Daumen und grob bei Google-Maps nachgemessen haben wir hier eine Fläche von 80 Hektar oder 100 Fußballfeldern. Voll mit kreuzgefährlichem, furztrockenem Totholz.

Wenn es hier brennt, kommt keine Feuerwehr durch. Das kann richtig übel ausgehen und obendrein Unsummen verschlingen.

Die Nationalparkverwaltung sollte sich also schleunigst Gedanken machen, ob “Natur Natur sein lassen” hier nicht mächtig kontraproduktiv ist.

Oder auch nicht, denn Schuld sind schließlich immer die Wanderer und Boofer.

Wie weiter mit dem Parkplatzchaos?

Am Osterwochenende war wieder mal Polen offen in der Sächsischen Schweiz. Zu viele PKW, zu wenige Parkplätze. Es wurde wild geparkt und eifrig abkassiert. Und nach dem neuen Bußgeldkatalog ist man für kreative Parkplatzfindung schnell mal mit 55 Euro dabei. Das schmerzt. Ich mag gar nicht daran denken, wie es wohl über Pfingsten, Himmelfahrt oder in den Sommerferien aussehen wird. Ich habe mir also mal ein paar Gedanken gemacht. Aber auch keine vernünftige Lösung gefunden.

Zunächst eine Vorbemerkung: vor rund einem Jahr hat mich der TÜV schnöde von meinem Auto getrennt. Sauerei, das war doch gerade mal 22 Jahre alt! Seitdem fahre ich mit den öffentlichen in den Sandstein und bilde mir deshalb ein, aus Erfahrung berichten zu können.

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Es tut sich was an der Basteiaussicht

Vor 5 (in Worten: fünf) Jahren wurde die Hauptaussicht an der Bastei wegen Bröseligkeit des Sandsteins gesperrt. Seitdem haben diverse Behörden hauptsächlich vollgeschriebenes Papier produziert, um dem Missstand abzuhelfen. Langsam mahlen sie, die Mühlen der deutschen Bürokratie. Aber die mahlen, und deshalb sieht man jetzt schon deutliche Anzeichen für Arbeiten. Ein Hilfskonstrukt, das ein wenig an eine Eisenbahnbrücke erinnert, spannt sich über die Aussicht. Keine Angst, das hässliche Ding kommt wieder weg, wenn alles fertig ist. Dann soll eine schwebende Plattform, also eine Art “Skywalk”, den Fels überspannen. Auf der Bautafel wird die Fertigstellung für Ende 2022 angekündigt. Man darf also in etwa in der Saison 2024 damit rechnen, die Plattform wirklich betreten zu können. Falls nicht wieder die vier Hauptfeinde öffentlicher Bauvorhaben zuschlagen: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Aber das ist erst mal kein Grund zur Panik, denn rund um die Bastei gibt es noch ein gefühltes Duzend weiterer toller Aussichten. Und an sonnigen Sommertagen sieht man eh nichts anderes, als die Rückseiten vieler Menschen.