Archiv für den Monat: November 2013

Forstarbeiten–Rechenspiele

DSCN9955Es war zum einen ein Artikel in den Dresdner Neuesten Nachrichten (nachzulesen hier), zum anderen die simple aber beeindruckende Rechnerei eines guten Freundes (hier seine Webseite), die mich noch einmal darauf brachten, die Forstarbeiten im Nationalpark näher zu beleuchten. Im Artikel wird der Sprecher des Nationalparks mit drei gewichtigen Zahlen zitiert:

 

  1. Rund 25 000 Kubikmeter Holz werden im Nationalpark pro Jahr geschlagen.
  2. Nach wie vor finden auf rund 3350 Hektar der Waldfläche Forstarbeiten statt.
  3. Etwa 90 Prozent der Fläche werden durch die dabei eingesetzten schweren Forstmaschinen nicht zerstört.

Forstarbeiten–Rechenspiele weiterlesen

Vorwärts immer, rückwärts nimmer

Ach Gott, da hab ich wohl was falsches geraucht. Oder was auch immer, aber ich befand mich plötzlich in einer leicht ostalgischen Stimmung. Und musste feststellen, dass unser Engagement wider die doofen Wegesperrungen im Elbsandstein doch so einige Parallelen zu größten DDR aller Zeiten aufweist: da ist ein ein übermächtiger Staat (eine NPV), der / die macht was er will, und da sind kleine Grüppchen von Unentwegten, die sich dagegen stemmen. Mit dem gewichtigen Unterschied, dass eine NPV niemanden nach Bautzen in denn Knast schicken kann. Nun ja, was ist in dieser ostalgischen Stimmung rausgekommen? Ein Bild, erstellt per Fotomontage. Dem braven Ossi unter uns wird die Vorlage vertraut sein. Ich habe es mal betitelt: die Klassiker des Mothismus-Böhmerismus. Und meine eigen Larve gleich noch mit rein gebracht. Damit es drei werden, sozusagen als Waldimir-Iljitsch- Noackov. Die anderen beiden wären dann Karl Mothx und Rolf Böhmels. Wer möchte, darf das Bild natürlich gern kopieren und auf seiner Homepage oder in diversen sozialen Netzwerken weiter verbreiten. Venceremos!

Klassiker

Der Witz ist raus!

DSCN9984Wir haben sie alle schon gesehen: jene Schilder, die auf den “Malerweg” verweisen. Und auf denen Scherzbolde aus “Malerweg” mal eben “Maierweg” gemacht haben. Beim ersten Mal noch herzlich gelacht. Beim zweiten Mal noch gegrinst. Und beim dritten Mal nur noch müde den Arsch gerunzelt. Der Witz ist raus, und es gibt nun wirklich keinen Grund, diesen Gag mit der Zeit gefühlt flächendeckend durchzuziehen. Der neueste Erguss aus dieser Ecke hat denn auch aus dem “Flügel E” das “Flugei E” gemacht. OK, wir haben also mal gelacht, aber jetzt ist gut. Zumal die Nationalparkverwaltung solcherlei Kreativität am Wegweiser gern mal unter der Rubrik “Wandalismus” ablegt, und diesen dann argumentativ zum Anlass nimmt, um uns wieder mal eine neuerliche Restriktion zuzumuten. Mal ganz davon abgesehen, dass diese Wegweiser ja wirklich mal irgendwann wieder in Schuss gebracht werden müssen, was Geld kostet. Geld, welches im Zweifelsfall bei der Sanierung eines abgelatschten Weges fehlt, welcher dann nach Logik der NPV eben ganz gesperrt wird. Und das ist so ein mittlerweile ausgelutschter Gag nun wirklich nicht wert.

Wieder Schäden durch schwere Forstmaschinen

DSCN9954Jedes Jahr dasselbe Trauerspiel: tonnenschweres Forstgerät brettert durch sensible Ecken der Sächsischen Schweiz und hinterlässt veritable Schäden. Den ganzen Bericht dazu gibt es hier: http://www.sandsteinwandern.de/wandern/?p=4642

Was mir am meisten stinkt: immer, wenn es öffentliche Kritik an solchen Einsätzen gibt, verspricht die Nationalparkverwaltung, es demnächst besser zu machen. Konkret: die Maschinen sollten nur noch bei festem, gefrorenem Boden eingesetzt werden, und die Wege sollten mit Reisig vor allzu großen Schäden geschützt werden. Pustekuchen, matschiger als derzeit kann der Boden kaum noch sein. Und Reisig hat man wohl nur auf den ersten Metern benutzt, quasi als Alibi für zufällige Zeugen.

Da haben die fast schon fanatischen “Waldumbauer” also ihre Versprechen gebrochen. Was mich nicht wirklich wundert. Gott sei Dank habe ich denen nie versprochen, auf “verbotene” Wege zu verzichten oder gar nicht mehr über dieselben zu schreiben. Denn spätestens jetzt würde ich dieses Versprechen auch brechen.

Wieder Schäden durch schwere Forstmaschinen weiterlesen

Manöverkritik: Schilder

Mal wieder bin ich auf ein, oder besser: auf zwei Schilder im Wald gestoßen. Ich liebe diese Dinger bekanntlich, weil sie mir immer wieder klar machen, dass ich als Städter die Natur nur dann genießen kann, wenn man sie mir vorher im Detail erklärt hat.

Und so traf ich, als ich Anfang dieses Monats den Großen Zschand durchschritt (ganz nebenbei: ich nutzte tatsächlich den Zschand und nicht den viel schöneren Alten Flößersteig, auf dem die Nationalparkverwaltung mit Fleiß gerade die Sperrzeichen erneuert hatte), also ich traf zum ersten Male bewusst auf einen Erklärbären, der dort wohl schon länger steht.

Manöverkritik: Schilder weiterlesen

Und einige sind gleicher….

Liebe Leser, der nachfolgende Text beruht auf einer mündlichen Information. Ich kann deren Wahrheitsgehalt nicht überprüfen, dieweil man einfach keine Auskunft dazu bekommt. Was sicher daran liegt, dass es hier um eine Verquickung privater und dienstlicher Belange geht, aber vielleicht auch daran, dass man hier einfach keine Auskunft geben will. Wie dem auch sei: vielleicht ist das alles ja auch nur ein bösartiges Gerücht. Ich weiß es nicht. Aber ich halte die Information für prinzipiell plausibel, weshalb ich sie hier mal wiedergebe.

Zu den (eventuellen) Fakten: am 6. November haben mehrere Mitarbeiter aus der Verwaltung des Nationalparks (also wirklich nur Verwaltung, keine Waldarbeiter, keine Ranger) in der Brandbaude gemeinsam ihre Geburtstage gefeiert. Was ihnen unbenommen ist, feiern darf schließlich jeder.

Brandbaude3  Brandbaude

Archivbild. Die Personen auf dem Bild haben nichts mit den im Text erwähnten zu tun.

Allerdings: von den 13 anwesenden Feiernden kam nur einer zu Fuß des Weges, alle anderen fuhren mit ihren privaten PKW bis an die Baude. Das stößt ganz gewaltig auf, denn die Straße zur Brandbaude liegt mitten in der Kernzone des Nationalparks und ist somit aus gutem Grunde für den Individualverkehr gesperrt. Sollten hier tatsächlich einige Mitarbeiter der NPV ihre (für dienstliche Belange ausgestellte) Sondergenehmigung benutzt haben, um bequem auf eine Feier zu kommen?

Ganz ehrlich: wundern würde es mich nicht. Denn dies würde gut zur allgemeinen Haltung in dieser Verwaltung passen. Und diese Haltung lautet, grob verkürzt: dies ist unser Wald, wir machen hier, was uns recht ist. Wir brettern mit riesigen Pickups durch stille Waldwege, wir schicken tonnenschwere Forstmaschinen in Gebiete, die der Wanderer kaum betreten darf, wir fällen gesunde Bäume, um damit Wege zu verbarrikadieren. Kurzum: wir machen viele Dinge, die eigentlich wider unserer eigenen Nationalparkverordnung sind. Aber wir dürfen das, denn die die Genehmigung dafür, die können wir uns selbst erteilen. Was gut ist für die Natur, das entscheidet diese Verwaltung nun seit mehr als 20 Jahren nach eigenem Gusto. Sie muss niemanden fragen, sie kann Fakten schaffen.

Und so würde es mich nicht wirklich wundern, wenn denn tatsächlich die Gäste dieser Feier mal eben auf die Sperrung der Straße gepfiffen hätten. Ist doch kein Problem, wir dürfen schließlich.

Um es nochmal deutlich zu sagen: es geht hier nicht darum, ob ein knappes Dutzend privater PKW auf der Brandstraße die Natur geschädigt haben. Haben sie natürlich nicht. Sondern es geht darum, dass sich hier eine Verwaltung als “über den Normen stehend” betrachtet. Wer dem Wandersmann ständig neue Restriktionen auferlegt, der sollte selbst zumindest die einfachsten dieser beachten. Ansonsten raubt er sich selbst den letzten Rest an Glaubwürdigkeit.

Aber bitte, liebe Leser: vielleicht war dies ja auch alles ein Gerücht. Auf eine offizielle Stellungnahme wäre ich gespannt. Diese Webseite würde sich sogar darüber freuen. Wenn denn eine offizielle Reaktion kommt. Ich habe Zweifel.

Wegegedanken: Jansloch

Eigentlich müsste dieser Pfad durch ein stilles, immer ein wenig düsteres und wirklich wunderbares Tal richtigerweise “Jans Loch” heißen. Denn hier hatte der Karl Stülpner der Sächsischen Schweiz, ein Wilddieb namens Carl Gottlieb Diettrich (1825 – ?) sein Versteck. Es gibt noch heute weitere Geländebezeichnungen, die an seinen Spitznamen “Jans” erinnern: den Janslochweg oder Jans Fang. Und an seinem Geburtshaus in Hinterhermsdorf (an der Beize) erinnert heute auch eine Tafel an den Wilderer. Schauen wir also mal auf einen wirklich romantischen Pfad, der seinesgleichen sucht.

DSCN9848 Im Jansloch

Wegegedanken: Jansloch weiterlesen