Der MDR gibt auf seiner Homepage Tipps zum boofen. HIER. Und ich sehe diesen Text mit gemischten Gefühlen, ich halte ihn für ziemlich grenzwertig. Zum einen vergisst der Autor zu erwähnen, dass boofen nur im Zusammenhang mit dem Klettersport betrieben werden soll. Mir ist klar, das kann niemand kontrollieren. Und irgendwelche Restriktionen, wie etwa die Zwangsmitgliedschaft in einem Kletterverein oder sogar ein Ticketsystem lehne ich rundweg ab. Ganz zu schweigen von einem generellen Boofenverbot, Hand in Hand mit einer Sperrung zahlreicher weiterer Wege, wie es die Aktivisten, nein besser: die Öko-Extremisten vom BUND fordern. (HIER) Und der MDR-Text bringt zumindest ein paar wichtige Regeln (Feuer; Müll…) ins Spiel.
Was mich aber stört, ist erstens die Auswahl der Boofe und zweites die detaillierte Beschreibung des Anmarsches. Die Auswahl: dies ist eine Höhle, die man lockeren Schrittes sogar mit Flipflops erreichen kann. Da kann man einen drauf lassen, dass viele Hobbyausflügler dem folgen werden.
Einwurf: man kann jetzt natürlich sagen, dass auch ich hier auf diesem Blog Geheimtipps breittrete. Aber erstens beschreibe ich die nur ganz selten im Detail, und zweitens sind die in aller Regel nicht so leicht zu erreichen, sondern weit weg vom Schuss. Und drittens, das wollen wir nicht vergessen: das hier ist ein Blog, dessen Stammleser sich im Zweifelsfall zur Vollversammlung in der Telefonzelle treffen könnten. Und die in aller Regel wissen, wie sie sich in der Natur zu benehmen haben. Auch, wenn sie auf „Abwegen“ sind. Bei der Homepage des MDR sieht das anders aus, die hat Zugriffszahlen, die in Größenordnungen über denen dieser Seite liegen. Und beim MDR lesen eben nicht nur Naturenthusiasten, sondern auch eventorientierte Besucher.
Symbolbild: ausgebaute Boofe in der Böhmischen Schweiz
Zurück zur Höhle: Mit der detaillierten Wegbeschreibung würde es mich nicht wundern, wenn die in den nächsten Wochen die eine oder andere Heimsuchung ertragen muss. Sie wird es überstehen. Vor einigen Jahren nutzte der Wirt vom Papststein die Höhle sogar in der Weihnachtszeit für kostenpflichtige Events mit Glühwein, Fackeln, vielen Teelichtern und geführter Wanderung. Ob er das jetzt noch macht, weiß ich nicht. Aber der Höhle hat es kaum geschadet.
Dennoch: wenn ich da mal vorbeikomme und eine lärmige Schulklasse mit Bluetooth-Boxen erwische, die gerade versucht, ein Feuerchen zu entfachen, dann vergreife ich mich ganz sicher im Ton. Aber das mache ich ja sowieso.