Das wird eine recht entspannte Tour mit vielen kleineren Höhepunkten rund um Bad Schandau. Wir sehen unter anderem eine Ruine, die schon immer eine war, eine weiten Panoramablick, kleinere Aussichten, einen sehr alten Weg, Passagen mit Ketten, einen eher merkwürdigen Skywalk, hölzerne Villen und einen Reformator. Und wir begegnen leider auch so einigem Unbill, der samt und sonders mit einer Stadt zu tun hat. Aber, und das ist positiv: hier ist wenig los, selbst an Großkampftagen. Also, bitte unauffällig folgen.
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Links und Rechts des Bielatals
Es war Ostern, und es war schönes Wetter. Bei dieser Kombination muss man bestimmte Teile der Sächsischen Schweiz meiden, dieweil man sonst vor lauter Menschen keinen Felsen mehr zu Gesicht bekommt. Also fiel die Wahl auf das Bielatal. Linkselbisch und außerhalb des Nationalparks gelegen sollte es hier ruhiger sein. Was sich dann, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch bewahrheitete. Die Tour ist nicht sonderlich lang, aber es gibt sehr viele kurz-knackige Auf- und Abstiege sowie jede Menge kleine und größere Höhepunkte am Wegesrand. An einigen Stellen sind wir kreuz und quer gelaufen, um noch ein paar versteckte Stellen zu erkunden. Man kann also, wenn man stringenter unterwegs ist, nochmals abkürzen. Genug der Vorrede, laufen wir los.
Auf dem Forststeig nach Niedergrund Eine feuchte, und dennoch fröhliche Runde
Zunächst sei gesagt: bei trockenem Wetter macht diese Runde sicher Jedermann eine Menge Spaß. Uns aber überraschte ein Wolkenbruch allererster Güte. Danach waren ein Teil der Wege nur noch schlammige Suhlen, und der eine oder andere steile Abstieg über altes Sandsteinpflaster wurde zur Balanceübung. Zudem sind derzeit verschiedene Waldwege durch schwere Technik, mit der die Käferbäume geerntet wurden, böse zerwühlt. Also: am besten noch ein wenig warten, bis die Waldwege wieder besser passierbar sind. Und auf einen Tag spannen, an dem die Regenwahrscheinlichkeit sich Null Prozent annähert. Von unten.
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Von Děčín zum Hohen Schneeberg
Auf dieser Runde sehen wir: eine tolle Aussicht gleich zu Anfang, einen wunderbaren und ruhigen Weg mit ganz vielen netten Rastplätzen, ein altes Wasserwerk mitten im Wald, einen großen Dorfteich, eine hohle Gasse, noch mehr Aussichten, einen Schilderwald und eine Bushaltestelle mitten im Wald. Und wir ärgern uns über drei – Gott sei Dank recht kurze Abschnitte – die wir auf Asphalt zurücklegen müssen.
Doch zunächst mal zur allgemeinen Begriffsverwirrung: normalerweise benutze ich ja die deutschen Ortsbezeichnungen, dieweil ich mir da nicht jedes Mal die Finger auf der Suche nach den “Häkchen” brechen muss. Ich hätte also schreiben müssen: von Bodenbach zum Hohen Schneeberg. Aber mit “Bodenbach” weiß der eine oder andere nichts anzufangen, und “Tetschen” wäre falsch. Dieweil es bis 1942 hier zwei Städte gab: Tetschen und Bodenbach. Bis 1945 war es dann die gemeinsame Stadt Tetschen-Bodenbach, welche seitdem tschechisch Děčín heißt. Und weil eben “Děčín” auch auf allen Wegweisern steht, bleibe ich mal dabei.
Auf los geht’s los.
Goldsteig, Hintergründel und das Reibetöpfel
Irgendwie klingt das doch schon mal gut. Neben den drei genannten Orten – wobei der eine leider Anlass zu Sorgenfalten bietet – sehen wir noch eine Grotte, in der es tröpfelt, das Grab eines armen Mordopfers, einen Fels mit einer Miezekatze, einen Kuhstall in klein und eine irgendwie heilige Höhle. Ehe wir loslaufen aber ein Hinweis: mein GPS hat während des Aufenthalts in besagter Höhle einen Amoklauf hingelegt, der Track gleicht hier abstrakter Kunst. Sowohl die Entfernung und erst recht nicht die Höhenmeter kann man ernst nehmen, ich habe also geschätzt. Alle Wege auf dieser Runde gehören in die Kategorie “ausdrücklich erlaubt”, der nationalparkkonforme Wandermann möge mir also getrost folgen. Diesmal.
Affensteine–mal einsam, mal überlaufen
Derzeit ist die Sächsische Schweiz ja so voll von Touristen, dass man lange grübeln muss, wo es noch stille Ecken geben könnte. Ich denke, mit dieser Runde in den Affensteinen hab ich einen einigermaßen vernünftigen Kompromiss gefunden. Ein paar – sehr volle – gängige Höhepunkte sind dabei. Und auch ein paar sehr ruhige Ecken. Ich habe auch wieder den ÖPNV genutzt, und, man staune, der klappte recht gut. S-Bahn und Bus waren zwar voll, aber nie übervoll. Das funktioniert halt noch bis Ende August, solange meine Dresdner Monatskarte im gesamten Verbundraum gilt. Danach hat der ÖPNV wieder sein altes Problem: er ist zu teuer. Schon mit zwei Mann im Auto reist man dann wieder billiger an als in der Bahn. Parkticket schon eingerechnet. Aber das ist schon ein anderes Thema.
Jetzt also erst einmal auf eine wirklich schöne Runde. Wir sehen: einen Graben, der böse sein will, aber eigentlich schön ist. Eine Hölle, in der es zahm zugeht. Eine herrliche, aber überlaufene Aussicht, die wir alternativ erreichen. Und zu der wir gar eine Alternative finden. Eine weitere wunderbare Aussicht, auf der wir komischerweise allein waren. Einen neuen Imbiss. Eine Ausweichbewegung bei Rangeralarm. Und zu guter Letzt den Kuhstall, der weniger voll war, als befürchtet. Man möge mir folgen.
Ganz entspannt: der Paulinengrund und die Steinerne Rinne
Das ist eine kleine, aber feine Runde im Böhmischen. Ganz am Anfang genießen wir eine Aussicht, die wir nicht vermuten würden. Sodann sehen wir ein Tal, welches es in der Topliste der Täler im Sandstein ziemlich weit nach oben schaffen dürfte. Dann passieren wir noch diverse Kleindenkmäler im Wald und am Wegesrand. Um schließlich zum Ende durch einen geheimnisvollen Graben zu laufen, über dessen ursprünglichen Zweck selbst fleißige Heimatforscher nur die Schultern zucken können. Also los.
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Zwei Hörner, drei Steine
Konkret geht es auf das Große- und das Kleine Pohlshorn, auf den Teichstein, den Arnstein und den Kleinstein. Also ziemlich weit hinten im Kirnitzschtal. Trotz des momentanen Andrangs herrscht hier ziemliche Ruhe im Wald. Wobei: es waren schon so einige Wanderer mehr als gewöhnlich unterwegs. Aber die haben sich gut verteilt und nie wirklich gestört. Obendrein bringt die Runde zwar nicht so viele Kilometer, dafür aber einiges an Höhenmetern. Also kein Spaziergang. Wovon wir aber uns nicht bange machen lassen und einfach mal loslaufen.